Panzerattrappen in der Bundeswehr

Einsatz von Panzerattrappen bei der Bundeswehr

Die Bundeswehr setzt in geringem Umfang GFK-Panzerattrappen (GFK = glasfaserverstärker Kunststoff) ausschließlich zu Trainingszwecken ein.

„„Bei der Bundeswehr dienen unsere Attrappen zur realitätsnahen Ausbildung“, betont W. „Vor allem bei der Infanterie und bei den Aufklärern.“ Der vergleichsweise kleine Turm des Schützenpanzers BTR-70 ist so ein Beispiel. „Hergestellt aus glasfaserverstärktem Kunststoff hier in unseren eigenen Werkstätten“, erklärt Hauptmann W. Wobei der BTR-70-Turm schon länger nicht mehr gebaut werde. „Vor einiger Zeit haben wir mit dem Bau vom Turm des modernen russischen Schützenpanzers BMP-3 begonnen.“ Vorläufig sollen etwa 30 Stück davon entstehen. Die Attrappen werden regelmäßig an die Truppe verliehen.“ (Quelle)

„Der Technologiestützpunkt Tarnen und Täuschen ist in seiner Urform ein Relikt des Kalten Krieges. Spezialisten der Nationalen Volksarmee (NVA – Nationale Volksarmee) bauten hier verblüffend originalgetreue Attrappen von Militärtechnik und Gefechtsfahrzeugen des Warschauer Pakts. Zweck des Ganzen: Die Irreführung des Gegners. Und der hieß damals NATO. Ob Panzer, Radaranlage oder Raketenabschussrampe – sichtbar aufgestellt, sollten die Dummys über die eigene Stärke täuschen oder als Scheinziele Angriffe provozieren und so die Ressourcen des Feindes erschöpfen. Nach der Wende übernahm die Bundeswehr den Standort mit seinen Fähigkeiten. Allerdings setzt die Truppe seither andere Schwerpunkte. Statt großer Vollattrappen werden meist Attrappen von Kleinkampfmitteln oder Panzertürmen für die Ausbildung fabriziert.“ (Quelle)

„Die Nationale Volksarmee der DDR wurde nach der Wiedervereinigung aufgelöst. Mit einer Ausnahme: Die kleine Einheit „Tarnen und Täuschen“ ist bis heute für ein listenreiches Verwirrspiel zuständig.“ (Quelle: DW (2010): „Tarnen und Täuschen“ – die letzte Einheit der DDR-Armee)

Panzerattrappen bei der Bundeswehr

Zusätzlich hat die Bundeswehr einzelne Marder-Attrappen aus GFK bei der privaten Wirtschaft für EUR 150.000 pro Stück beschafft. (Quelle)

Video Panzerattrappe für den Truppenübungsplatz
Video: Panzerattrappe für den Truppenübungsplatz

Das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (FHR) nutzt BOXER GFK-Attrappen. „Dieses GFK-Modell eines gepanzerten Fahrzeuges BOXER der Bundeswehr dient zur Vermessung von Tarnmaterialien. In der Bundesrepublik gibt es davon nur 3 Stück.

Das Modell ist auf der einen Seite mit einer Laufkette und auf der anderen Seite mit Rädern ausgerüstet. Auf der Waffenstation wird eine 20mm Kanone und Panzerabwehrrakete TOW simuliert.“ (Quelle)

Aufgrund mangelnder Ausrüstung benutzte die Bundeswehr auch schon Besenstiele zur Darstellung von Waffenrohren. „Bundeswehr-Soldaten haben bei einem Nato-Manöver schwarz angestrichene Besenstiele statt Waffenrohre an ihre gepanzerten Fahrzeuge montiert.“ (Quelle)